… ihre Besucher
In den letzten Jahrzehnten sind in der Westruper Heide viele unerwünschte Trampelpfade entstanden, die auf Kosten der Rückzugsräume vor allem für die Heide typische Fauna gingen. Auch die vor einigen Jahren noch auffindbaren alten Wegebegrenzungen konnten nur kurzfristig eine Besserung der Situation herbeiführen. Waren die Schleiten erst einmal weggefault oder entfernt worden, entstanden bereits kurze Zeit später wieder neue Trampelpfade.
Um der Natur, insbesondere den gefährdeten Heidebewohnern überlebensnotwendige Rückzugsräume zu erhalten bzw. neu zu schaffen, sind bereits Anfang des Jahres 2009 unter Regie des Vestischen Umweltzentrums rund 1/3 der wilden Trampelpfade eingezogen worden. Sie wurden mit Heideheu abgedeckt, und um für Verständnis der Besucher zu werben, mit Hinweisschildern versehen, warum gerade dieser Trampelpfad zugunsten der Heide weichen muss.
Neue, besser verarbeitete Wegebegrenzungen aus widerstandsfähigerem Material sollen die altbewährte Form der Besucherlenkung fortführen. Um die Landschaft jedoch nicht mehr als nötig zu „möblieren“ und ihr natürliches Bild möglichst zu erhalten, beschränken sich die Wegebegrenzungen auf die besonders trittempfindlichen Bereiche.
Mit Reduzierung der „gangbaren“ Wege hat das Vestische Umweltzentrum gleichzeitig vier thematische Wanderrouten ausgewiesen, die sich künftig den Themen Bienen, Dünen, Naturerlebnis und Heide/Wald widmen. Ein Farbsystem führt die Besucher auf den unterschiedlich langen Routen zu ansprechend gestalteten Infopunkten, an welchen das jeweilige Thema der Route aufgegriffen und auf Besonderheiten in der Landschaft aufmerksam gemacht wird. Weitere Naturerlebnispunkte ermöglichen insbesondere Kindern den Zugang zu dieser ungewöhnlichen Landschaft mit ihren Bewohnern. Seit 2021 führt auch der Hohe Mark Steig durch die Westruper Heide.
Damit auch Menschen mit eingeschränkter Bewegungsmöglichkeit die Chance bekommen, die faszinierende Heidelandschaft zu erleben, ist eine Teilroute barrierefrei gestaltet worden. Auf dieser ist es möglich, auch mit Rollstuhl, Rollator, Kinderwagen u. ä. einen Ausflug in die Heide zu unternehmen. Menschen mit eingeschränkter Sehkraft finden ebenfalls einen Weg in die Naturschönheit Westruper Heide und zudem entsprechend gestaltete Informationstafeln.
Informationen rund um die Heide und das aktuelle Geschehen erhalten Besucher darüber hinaus im Rahmen von Führungen durch das Gebiet oder am Infopunkt Heidehäuschen, dem kleinsten Heidemuseum der Welt. Zahlreiche Bänke erfreuen sich zunehmender Beliebtheit für Verweilen, Beobachten und Genießen der Heide.
All die beschriebenen Arbeiten und Einrichtungen in der Westruper Heide, die eingezogenen Trampelpfade, die Wegebegrenzungen, die Routenführung, die Info- und Naturerlebnispunkte, möchten dazu beitragen die Westruper Heide von einem erholungsbelasteten Schutzgebiet in einen Erlebnisraum für den Menschen im Einklang mit der Natur zu verwandeln. Letztlich aber liegt es an uns, wie wir dieser Landschaft mit ihren Lebewesen begegnen und welche Motivation unser Verhalten in dem Naturschutzgebiet Westruper Heide bestimmt.